Germanwings-Absturz: Unser Leben ohne Euch | WDR Doku
Am 24. März 2015 um 10.41 Uhr zerschellte Germanwings 4U 9525 auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen. Nach Überzeugung der Ermittler hatte der Copilot die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht, mit 150 Insassen an Bord.

Stefanie Assmann und ihr Mann Willi Bergjürgen haben bei dem Absturz ihre 15-jährige Tochter Linda verloren. Sie gehörte zu den 16 Schülerinnen und Schülern aus Haltern, die gemeinsam mit zwei Lehrerinnen auf dem Rückweg von einem Schüleraustausch in Spanien waren. Stefanie, Willi und ihr Sohn Christian haben wieder ins Leben zurückgefunden. Aber es vergeht kein Tag, an dem Linda nicht in ihren Gedanken bei ihnen ist. "Das Leben wird nie mehr so sein wie vorher. Ich wünsche mir oft die Zeit zurück, als wir noch eine ganz normale glückliche Familie waren", sagt Stefanie. Heute schmerzt es sie noch mehr als früher, sich Fotos von Linda anzusehen. Denn sie weiß, dass ihre Tochter inzwischen anders aussähe. Linda wäre jetzt 20 Jahre alt. Die größte Sorge von Stefanie Assmann ist, dass die jetzt noch allgegenwärtige Erinnerung an Linda langsam verblasst.

Anne Drüppel verlor bei dem Absturz ihre Tochter Lea. Die Lehrerin unterrichtete gerade ihre Klasse in Recklinghausen, als der Anruf einer anderen Mutter kam. Anne Drüppel hat noch im Ohr, wie die Stimme sagte: "Das Flugzeug ist abgestürzt. Sie sind alle tot." In den letzten Jahren hat Anne in Haltern am See ein kleines Theater aufgebaut: das Lea Drüppel-Theater. Es eröffnet Kindern, die Spaß an Musik, Tanz und Schauspiel haben, die Möglichkeit, Theater zu spielen. So wie es Leas große Leidenschaft war. Anne hat einen immer wiederkehrenden Traum, in dem sie Lea auf einer Wiese begegnet, einer Wiese mit blühenden Bäumen, wie sie sie beim Wandern in den Alpen entdeckt hat. In der Nähe des Ortes, an dem die Germanwings-Maschine abgestürzt ist.
Anne Drüppel und Stefanie Assmann, die Freundinnen geworden sind, gehen manchmal gemeinsam dort wandern, um ihren Töchtern nah sein zu können.

Annika Sondenheimer, die Witwe des Flugkapitäns, hat eine Stiftung zum Gedenken an ihren Mann, Patrick Sondenheimer, gegründet. Die Juristin und Mutter zweier Kinder möchte, dass Kinder, die durch den Verlust eines geliebten Menschen ein Trauma erlebt haben, professionelle Hilfe bekommen. Das soll die Stiftung ermöglichen. Annika selbst hat inzwischen eine Ausbildung zur Trauerbegleiterin gemacht. Die ersten Tage nach dem Absturz waren für sie besonders furchtbar. Als die Ursache für den Absturz noch nicht klar war, wurde die Ehefrau des Flugkapitäns von der Presse belagert. Ihre Kinder waren damals drei und fünf Jahre alt. "Inzwischen begreifen sie besser, was damals passiert ist", sagt Annika. "Aber Verlustängste haben sie immer wieder. Damit müssen wir in unserem Alltag jetzt einfach klarkommen und lernen, damit umzugehen."
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Ein Film für Menschen Hautnah von Justine Rosenkranz.

Dieser Film wurde im Jahr 2020 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seit dem nicht aktualisiert.

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