Libanon - Ein Land im Ausnahmezustand | Doku | ARTE Anlässlich der Explosionen der letzten Woche in Beirut zeigt ARTE eine aktualisierte Fassung der Doku. - Im Libanon kontrolliert die Hisbollah - die schiitische "Partei Gottes" - weite Aspekte des politischen und sozialen Lebens. Ohne oder gegen sie geht nichts im Zedernstaat. Auch über die Landesgrenzen hinaus gewinnen die Männer in den schwarzen Kampfanzügen zunehmend an Einfluss.

Die Regierung des Libanon ist nicht in der Lage, die Katastrophe zu bewältigen. Das Land ist seit dem Ende des Bürgerkriegs in einem politisch-religiösen Proporzsystem gefangen. Besonders die von Iran finanzierte schiitische Hisbollah hält das Land im Würgegriff. Hisbollah-Führer sollen auch den Hafen kontrollieren, in dem mutmaßlich 2750 Tonnen Ammoniumnitrat explodierten.Am sogenannten Jerusalem-Tag, dem letzten Freitag des Ramadan, zelebriert die Hisbollah regelmäßig ihre Macht. Im Süden Beiruts strömen dann am Abend tausende Schiiten zusammen. Irans ehemaliger Ayatollah Chomeini rief 1979 den Tag für den Kampf aller Muslime gegen Israel ins Leben.Ein Tag des Hasses und der Rache, den Hassan Nasrallah, der Generalsekretär der Hisbollah, zu aggressiven Videobotschaften nutzt. Schon lange kann er sich nicht mehr seinen Anhängern präsentieren, zu groß ist die Angst vor einem israelischen Anschlag. So spricht er von einer Videoleinwand zu den Menschen.Nasrallah droht mit dem Waffenarsenal seiner Miliz, nicht nur Israel, sondern auch den USA. Seitdem der Krieg in Syrien entschieden ist, in dem auch Hisbollah-Milizionäre das Regime des Diktators Bashar al Assad an der Macht gehalten haben, ist der Einfluss der Hisbollah in der Region noch gestiegen.Im Libanon wird keine wesentliche politische Entscheidung mehr ohne das Einverständnis der „Partei Gottes“ getroffen. In dem multireligiösen Staat waren die politischen Kräfteverhältnisse seit dem Ende des Bürgerkriegs 1990 sorgfältig geregelt. Die wachsende Macht der Hisbollah bringt diese Balance ins Wanken. Nicht zuletzt, weil die Miliz der Hisbollah wesentlich stärker als die libanesische Armee ist. Sie verfügt – so unabhängige Schätzungen - über mindestens 25.000 Kämpfer und 120.000 Raketen. Israel sieht in der Hisbollah den verlängerten Arm seines Hauptfeindes Iran - direkt an seiner nördlichen Grenze. Trotz des Verbots durch eine UN-Resolution bunkert die Hisbollah im Süden des Landes wie auch in Beirut Waffen. Wofür die 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat, deren Explosion in der vergangenen Woche so verheerende Schäden anrichtete, im Hafen von Beirut gelagert wurden, ist unklar. Klar ist, Ammoniumnitrat kann zum Bau von Bomben verwendet werden. Und die Hisbollah soll wichtige Hafengebiete kontrollieren.Israel und die Hisbollah standen sich schon mehrfach in Waffengängen gegenüber, zuletzt 2006. Der nächste Krieg – prognostizieren Experten – würde den Libanon dem Erdboden gleichmachen und auch in Israel wesentlich drastischere Schäden bewirken als alle anderen Kriege zuvor. Dieses Szenario des Schreckens bewirkt bisher, dass eine Eskalation der Gewalt vermieden werden konnte. Aber die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Iran erhöhen die Konfliktgefahr.Ein ARTE-Team um Autor Michael Richter hat die dramatisch instabile Lage im Libanon erkundet. Der Film zeigt, dass die Hisbollah ihre politische und militärische Stellung in den letzten Jahren geschickt ausgebaut hat und inzwischen ein Staat im Staat ist. Aber es regt sich auch Widerstand. Zivilgesellschaftliche Kräfte versuchen, die alten Konfliktlinien zwischen den Konfessionen zu überwinden und mit demokratischen Mitteln andere Wege zu gehen.

Dokumentation von Michael Richter (D 2019, 52 Min)


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Mauerfall 1989: Das Ende der DDR. Warum die Berliner Mauer fallen musste. Ganze Folge | ZDFinfo Doku Erstausstrahlung: 2019
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Die Meilensteine des Mauerfalls und das Ende der DDR. Die Berliner Mauer fiel im November 1989. Startpunkt ist genau ein Jahr vorher, im Herbst 1988.

Bis dahin haben mittlerweile 137 Menschen ihr Leben an der Mauer verloren. Erich Honecker ist von seinem Besuch im September in der Bundesrepublik zurück, der als wichtiger Schritt in der Entwicklung deutsch-deutscher Beziehungen bewertet wird.

Die Schlagworte "Glasnost" und "Perestroika" sind in aller Munde, und auch die Breschnew-Doktrin ist mittlerweile ganz offiziell aufgehoben. Damit wird den Ländern des Warschauer Paktes die Möglichkeit auf Selbstbestimmung gewährt und dadurch Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Seit Anfang des Jahres erlaubt Ungarn seinen Bürgern visafreie Reisen ins Ausland. Der "Countdown" endet am 9. November 1989, als Günter Schabowski, Sekretär des Zentralkomitees der SED, die neue Reise-Regelung bekannt gibt. Auf eine Nachfrage, ab wann die neue Regelung gelte, antwortet er: "Ab sofort, unverzüglich!" Die Nachricht der Grenzöffnung verbreitet sich in Windeseile, und es beginnt ein Ansturm auf die Grenzübergänge. Um 23.30 Uhr drücken in der Bornholmer Straße Tausende Menschen auf den Grenzübergang. Oberstleutnant Harald Jäger entscheidet, die Grenze zu öffnen und die Kontrollen einzustellen.

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7 Tage... Im Frauenknast | SWR Doku Gewalt ist an der Tagesordnung: Gefangene, die randalieren und Beamte, die prügeln - so wird der Knastalltag in Filmen oft dargestellt. Justizvollzugsbeamte werden dabei meist als „harte Hunde” und „Unsympathen” gezeigt. Der eine ist Sadist, der andere lässt sich auf Drogenschmuggel ein und der nächste beginnt ein Verhältnis mit einer Gefangenen. Solche Filme und Serien haben auch das Bild über diesen Beruf von Reporterin Elisa Luzius geprägt. Wenn sie über die Arbeit der Beamten nachdenkt, hat sie Menschen mit einem großen Schlüsselbund vor Augen, die den ganzen Tag Gefangene einschließen. Für die nächsten 7 Tage darf sie hinter den Gittern der JVA Zweibrücken mitarbeiten und sehen, wie es im Frauentrakt wirklich zugeht. Sie trifft unter anderem den Beamten Sebastian Schwab, der für die jungen Gefangenen im Frauentrakt zuständig ist. Er findet, dass man in diesem Beruf vor allem einfühlsam und empathisch sein muss. Auch er hätte nicht gedacht, dass er eines Tages mit Gefangenen Glitzer-Einhörner basteln würde. Er weiß aber auch wie er sich im Ernstfall verteidigen muss. Das lernt er bei regelmäßigen Ernstfall-Übungen. Elisa begegnet auch Betrügerinnen mit kleinen Haftstrafen, aber auch Mörderinnen, die lebenslänglich einsitzen. Sie interessiert vor allem: Kann man die Straftaten ausblenden, wenn man täglich mit den Gefangenen zusammenarbeitet?

Diese Doku von Elisa Lucius und Elias Franke aus der SWR-Reihe "7 Tage" trägt den Originaltitel: 7 Tage... Im Frauenknast, 30.05.2020. Ein Ausstrahlungsdatum im SWR Fernsehen steht momentan nicht fest:. #swrdoku #swr
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